Im toten Park

Essayfilm / Lyrikfilm

Sozialisiert in der BRD: Als Palimpseste, in denen literarische Tradition, sprachlicher Alltagsmüll und medial vermittelte Phrasen aus zweiter Hand mehrfach überschrieben sind, erweisen sich die Gedichte eines Lyrikers in der westdeutschen Provinz der 1960er bis 1980er Jahre als Metatexte zu einer ferngerückten Epoche – der alten Bundesrepublik.

»Im toten Park« ist als Zyklus angelegt. Der Film besteht aus mehreren Kurzfilmen, die sich um einen gemeinsamen Mittelpunkt gruppieren.

Im toten Park – Lyrikfilm
Im toten Park

Im toten Park

Gedichte: Dieter Liewerscheidt
Soundtrack: Julian Flemming
Kamera, Montage, Drehbuch, Regie: Moritz Liewerscheidt
Länge: 12 min / 8 min
Produktionsjahr: 2018 – 2019

 
Official selection 2019 Zebra Poetry Film Festival

Im Walde

Gedicht »Im Walde« (1978): Dieter Liewerscheidt
Malerei und Animation: Jenny Dam
Regie: Moritz Liewerscheidt
Länge: 2 min
Produktionsjahr: 2019

 
Official selection 2019 Zebra Poetry Film Festival
Neo-Arisch

Neo-Arisch

Gedicht »Neo-Arisch« (1975): Dieter Liewerscheidt
Kazoo: Maximilian »Flamingo« Schäffer
Kamera, Regie: Moritz Liewerscheidt
Länge: 2 min
Produktionsjahr: 2019

Mailied

Mailied

Gedicht »Mailied« (1982): Dieter Liewerscheidt
Soundtrack: Zoul (econore)
Kamera, Montage, Regie: Moritz Liewerscheidt
Länge: 2,5 min
Produktionsjahr: 2018

Dieter Liewerscheidts aktueller Gedichtband »Es läuft doch alles« ist im Berliner XS-Verlag erschienen. Die Gedichtauswahl wird ergänzt durch Bilder aus dem Film »Im toten Park«.

Yannick Allgeier in Abwärts! (Oktober 2019) über das Buch:

»[…] Als Leitmotiv innerhalb der sinnbefreiten Welt kehrt das der Asche wieder. Sie taucht scheinbar ohne Kontext zum jeweiligen Gedicht auf, jedoch immer dann, wenn das lyrische Ich sich in kindlicher Manier verhält: Wenn es beim Großvater ist, regnet es Asche; an anderer Stelle wird sie in spielerischer Langeweile aufgepustet. Adornos Diktum, nach Auschwitz noch Gedichte zu verfassen, sei barbarisch, scheint unausgesprochene Voraussetzung der Lyrik des 1944 geborenen Literaturwissenschaftlers. Was noch sagen, das nicht die Überblendung des Grauens erneuerte? So schimmert der Hintergrund der Katastrophe umso dunkler durch die Texte des Nachgeborenen, wo sie ein schiefes Idyll zeichnen. Im Versuch, die Unmöglichkeit der Wortfindung in Worte zu fassen, gaukelt Liewerscheidts Lyrik dem Leser keine Illusion eines möglichen Erfolgs dieses paradoxen Unterfangens vor, sondern verweist auf ihren eigenen Widerspruch, indem sie ihn als Leerstelle fortwährend umkreist.«

Machbarkeitsstudie